4.2.1 Zusammenfassung

Nach DELACATO treten die meisten Sprach- und Sprechstörungen im Zusammenhang mit einer Hirnfunktionsstörung auf, welche in Wechselwirkung mit der gesamten Entwicklung des betreffenden Menschen und dessen Neurologischer Organisation steht.

Letztere wird sowohl durch genetische als auch epigenetische Faktoren beeinflußt und geht einher mit der aufsteigenden Reifung des Nervensystems und dessen entsprechenden  Funktionskreisen. Eine bedeutende Stellung nimmt in diesem Zusammenhang die Lateralitätsentwicklung ein, welche sozusagen die Krone der Neurologischen Organisation darstellt.
Erst wenn diese vollständig und lückenlos vollzogen ist, verfügt der Mensch über die ihm typischen Fähigkeiten des aufrechten Gehens, des Verfügens über Sprache und ihren symbolischen Gebrauch (d.h. Sprechen, Lesen, Schreiben, Buchstabieren und auch Rechnen) und des Denkens.

Sämtlichen entwicklungsbeeinflussenden Faktoren kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu, PADOVAN nimmt jedoch vor allem Bezug auf die (Senso-)Motorik.

Sprachentwicklungsverzögerungen und -störungen wie Dyslalie, Dysgrammatismus, Lese-Rechtschreibschwäche und auch Stottern liegen verschiedenartige und bis heute noch unzureichend bekannte Ursachenkomplexe zugrunde, man kann jedoch feststellen, daß sie in enger Relation zu einer unvollständigen Neurologischen Organisation stehen und verschiedene Stufen dieses Problems darstellen.

Bei Stotternden lassen sich zum Beispiel gehäuft Lateralitätsprobleme diagnostizieren (vgl. DELACATO 1966, S. 19, S. 54, S. 74, S. 138)  und es ist auffällig, daß viele Menschen mit Sprachproblemen nicht heterolateral gekrabbelt sind (vgl. PADOVAN 1982, S. 11; 1999, S. 5).
 

Für DELACATO und PADOVAN ergeben sich aus den o.g. Zusammenhängen folgende Forderungen:



 
feedback@kgrossweischede.de