2.1 Ganzheitlichkeit und das zugrundeliegende Menschenbild innerhalb der Padovan-Methode

PADOVANs Methode versteht sich als ganzheitlicher (holistischer) Behandlungsansatz für Menschen mit allgemeinen Entwicklungsverzögerungen, Sprach- und Sprechstörungen (vgl. PADOVAN 1997, S. 37; 1999, S. 9 u.a.).
Ganzheitlichkeit ist hierbei in einen antroposophisch-ethischen Kontext eingebettet und erfaßt den Menschen als Gesamtpersönlichkeit in der Einheit von Leib, Seele und Geist.
Ausgehend von der Überzeugung, daß ausschließlich symptomorientiertes Arbeiten keine nachhaltigen Erfolge erzielen kann, weil der Mensch ein Ganzes ist und nur als ein solches funktioniert, muß er in seiner (somato-psychosozialen) Gesamtheit erfaßt und behandelt werden (vgl. PADOVAN 1997, S. 37; 1999, S. 9; OLBRICH 1990, S. 253 ff; ANNUNCIATO 2000, S. 1).

Hieraus ergibt sich die Forderung nach einer ganzheitlichen Diagnostik, um eine individuell wirksame Therapie zu erstellen. Dabei ist es wichtig, das Einzelne zu kennen, um das Ganze zu begreifen.

Dem Patienten als ein Individuum mit allen Rechten und Pflichten, welches vorübergehend fremder Hilfe bedarf, soll unter Einbeziehung der Kompetenzen seiner gesamten Persönlichkeit geholfen werden, die eigenen Selbstgestaltungskräfte wiederzuentdecken und dementsprechend sein Leben zu gestalten, sprich Ordnung mit sich selbst und der Umwelt zu schaffen, um über die aktive Gewinnung neuer Verhaltensweisen und Lebensqualitäten Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen und zu garantieren (vgl. PADOVAN 1999, S. 8, CLAUSNITZER / CLAUSNITZER / THIELE 1992, S. 1).


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