So ungewöhnlich die Methode des Nachvollziehens und der Neuordnung der Neurologischen Organisation im Bereich der Sprachheilpädagogik zunächst auch sein mag und sich von anderen anerkannten Techniken der Sprachheilpädagogik unterscheidet, fällt der (nicht empirisch belegte) Effektivitätsvergleich mit anderen sprachtherapeutischen Therapiemethoden, welche zumeist nur auf ein einzelnes Symptom ausgerichtet sind (z.B. Lautanbahnungsmethoden, ausschließliche myofunktionelleTherapie bzw. separates Trink- und Eßtraining etc.), äußerst positiv zugunsten der PADOVAN-Methode aus.
Abgesehen von einer näher zu erforschenden Grundlagensituation, sollte der PADOVAN-Methode meiner Erfahrung und Meinung nach größere Beachtung innerhalb der Sprachheilpädagogik zuteil werden, als es bisher geschieht.
Besonders das breite Spektrum der durch die therapeutische Behandlungnach
PADOVAN erzielbaren Fortschritte von Patienten, bei denen konventionelle
Therapieansätze nicht greifen konnten, rechtfertigen eine intensivere
Beschäftigung mit dieser Methode und ihrer neurophysiologischen Betrachtungsweise
von Sprach-, Sprech- und Lernstörungen.
Vor allem der sehr interessante Bereich der Neuroplastizität könnte
in Zukunft ein interessantes Feld für therapeutische Zwecke darstellen.
Die gegenwärtig vorgenommene Unterteilung und Zuschreibung von
Störungsbildern in verschiedene Disziplinen der Behindertenpädagogik
entspringt hauptsächlich didaktischen Zwecken und entspricht weniger
der Funktionsweise des menschlichen Organismus.
Da das menschliche Nervensystem jedoch nur als Ganzes funktioniert,
können Störungen konsequenterweise nur durch eine ganzheitlich
angesetzte, interdisziplinäre Behandlung behandelt werden.
PADOVANs Methode schlägt diesen Weg ein, indem sie Forschungsergebnisse
und Anwendungen verschiedener Disziplinen in ihrer Methode vereint.
Ich werte die Neurofunktionelle Reorganisation deshalb als praxisrelevante
Bereicherung innerhalb der Sprachheilpädagogik, deren Anwendung in
den näheren Betrachtungssrahmen bei der Planung und der Auswahl von
sprachheilpädagogischen Verfahren gerückt werden sollte.
Wer dem folgt, was die Natur uns lehrt, erliegt nicht so leicht dem Irrtum. (Beatriz A.E. Padovan)
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